Der Dauchinger Wald und seine Zukunft

Hohe Fichten im Dauchinger Wald

Ausgangslage:

Auf einer forstwirtschaftlichen Gesamtbetriebsfläche von 153 ha erstreckt sich der Dauchinger Wald aufgeteilt in 10 Distrikte. Distrikt bezeichnet einen Waldteil und ist die erste Untergliederung der Forstbetriebe. Diese haben eine sehr unterschiedliche Größe bei uns von 0,8 ha bis hin zu 36 ha im größten Distrikt. Folgende Baumartenanteile kommen in unseren Wäldern vor:
47 % Fichte, 15 % Tanne, 14 % Buche, 8 % Bergahorn, 4 % Kiefer, 2 % Weißerle und 10 % sonstiges Laubholz. Im Schnitt sollen jährlich knapp 7 Erntefestmeter Hiebsatz erfolgen, dem soll ein laufender Zuwachs von knapp 11 Erntefestmetern pro Jahr gegenüberstehen. Sodass jährlich eine nicht nur nachhaltige Waldwirtschaft, sondern sogar eine Bestandsvermehrung erfolgen kann. Die Jungbestandspflege mit rund 20 ha Arbeitsfläche pro Jahr zeugt ebenfalls von dieser Zielrichtung, die wirtschaftliche Bedeutung des Waldes ist bei uns stark nachrangig.

Problemlage:

In den vergangenen Jahren konnte die hohe Dominanz der Fichte erfreulicherweise reduziert werden und eine entsprechende Erhöhung beim Laubholz erzielt werden. Die Fichte wird hinsichtlich ihrer Klimaeignung von der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt für den Bereich des Gemeindewaldes Dauchingen mit wenig geeignet bis ungeeignet eingestuft. Daher wird es in den kommenden Jahren immer wieder Aufgabe sein, die Fichtenbestände durch klimaresistentere Laubholzbestände zu ersetzen. Neben den immer häufiger und stärker auftretenden Trockenperioden ist es insbesondere der Borkenkäfer, welcher dazu beiträgt, dass die Fichte einen sehr schweren Stand hat und haben wird.

Lösung:

Waldumbauarbeiten weg von der Fichte hin zum Laubwald, wie es bereits im südlichen Teil des Neckartäle erfolgt ist, werden also in Zukunft häufiger in unseren Wäldern anstehen. Hintergrund ist weder ein Wirtschaftlicher noch die Generierung von Ökopunkten, sondern der langfristige Erhalt unserer Waldbestände. Diese haben nämlich mehrere wichtige ökologische Funktionen. Unser Gemeindewald besteht voll und ganz also zu 153 ha aus wichtigen Wasser- und Quellschutzgebieten, mit 34 ha sind die Bodenschutzwälder ausgewiesen, mit weiteren 18 ha Landschaftsschutzgebiete sowie mit 28 ha der große Schonwald im Dauchinger Neckartäle. Im FFH-Gebiet ist auf 5 ha der Lebensraumtyp „Waldmeister-Buchenwald“ ausgewiesen. All diese wichtigen ökologischen Funktionen können nur dann dauerhaft erhalten werden, wenn der labile Fichtenbestand sukzessive auf Laubbestand umgebaut wird.